Was bedeutet die Digitalisierung für Unternehmen? Definition,
Chancen und Risiken. Digitalisierungshilfen u. v. m.
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Chancen und Risiken der Digitalisierung
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Die Hürden der Digitalisierung meistern
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Digitale Geschäftsmodelle
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Strategien für die Digitalisierung
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Digitalisierung in Unternehmen: Voraussetzungen, Maßnahmen und Vorgehen
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Herausforderungen für Führungskräfte in der Digitalisierung
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Mitarbeiter:innen und die Digitalisierung: So machen Unternehmen diese fit
Der digitale Wandel ist in vollem Gange: Rasant ändert sich aufgrund technologischer Entwicklungen die Art und Weise, sich zu informieren, zu kommunizieren und konsumieren – nicht nur im Privatleben. Digitalisierung ist längst auch in der Arbeitswelt angekommen – so viel steht fest. Sie betrifft dabei jedoch nicht nur klassische IT-Branchen, sondern Digitalisierung findet in sämtlichen Unternehmen statt. Es entstehen viele neue Geschäftsmodelle: So stellen zum Beispiel 3D-Drucker Maschinenteile her, die Roboter anschließend zusammenbauen. Konzerne sind intelligent miteinander vernetzt und arbeiten somit effizienter. Es lohnt sich für Unternehmen, diesen Wandel zu nutzen. Um Digitalisierung zielführend im Unternehmen umsetzen zu können, ist es natürlich wichtig, sich zunächst ausführlich mit der Thematik zu befassen und die Hintergründe zu verstehen: Was ist Digitalisierung eigentlich genau? Was bringt sie für Veränderungen? Welche Hürden gilt es zu meistern? Und welche Digitalisierungshilfen gibt es? Hier finden Sie die Antworten auf diese und viele weitere Fragen. Erfahren Sie alles rund um Digitalisierung von A – Z:
Somit hat Digitalisierung eine große Bedeutung und ist die wichtigste Entwicklung dieser Zeit – sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich gesehen. Denn sie schließt nicht nur das Umwandeln von analogen Informationen in digitale Formate mit ein, sondern auch den digitalen Wandel. Damit ist der von der Digitalisierung ausgelöste Veränderungsprozess gemeint, der auf verschiedene Bereiche Auswirkungen hat:
Im Zuge dessen kommen digitale Technologien zielgerichtet zum Einsatz, um Prozesse mithilfe der digitalen Technologien um- bzw. neuzugestalten. Vor allem für die Industrie 4.0 – nach Definition die intelligente Vernetzung von Maschinen und Abläufen in der Industrie – ist Digitalisierung die Basis. Denn nur mithilfe von Informations- sowie Kommunikationstechnologie ist diese Entwicklung realisierbar und Menschen, Maschinen und Produkte lassen sich direkt miteinander vernetzen.
Digitalisierung in der Gesellschaft und in Unternehmen – das ist nicht von heute auf morgen vonstatten gegangen – im Gegenteil: bis zum heutigen Stand der Entwicklung war es ein langer Weg. Und dieser ist noch nicht zu Ende. Die Technologien entwickeln sich stetig fort – und die Innovationen prägen den digitalen Wandel immer wieder neu. In welche Richtung dieser genau gehen und welche Wechselwirkungen er mit sich bringen wird, lässt sich nicht genau voraussagen. Feststeht, die Digitalisierung hat und wird auch zukünftig einen enormen Einfluss auf die Art wie wir leben und handeln haben.
Die Welt wird digital und somit verändern sich Kommunikation, Konsum und auch die Arbeitswelt. Kurzum: Digitalisierung verändert den Alltag der Gesellschaft – sowohl in Unternehmen als auch im privaten Umfeld. Was vor wenigen Jahrzehnten noch nahezu unvorstellbar war, ist heute alltäglich:
Und das sind nur wenige Beispiele unzähliger Veränderungen. Die Digitalisierung und somit die digitale Transformation haben einen enormen Einfluss auf das Leben. Sie verändert die Gesellschaft maßgeblich – und zwar in allen Bereichen: Vieles wird einfacher, denn die neuen Technologien können unter anderem Arbeitsabläufe erleichtern oder gesundheitliche Belastungen verringern. Immer mehr Prozesse und Gegenstände des täglichen Lebens werden digital miteinander vernetzt. Somit prägt die Digitalisierung unter anderem, wie sich Menschen ihre Meinung bilden und wie sie sich entscheiden. Informationen sind immer und nahezu überall abrufbar – ihre Vertrauenswürdigkeit zu beurteilen, wird hingegen zunehmend schwerer. Dem Nutzer nehmen digitale Technologien immer mehr kognitive Aufgaben ab. Und das hat zur Folge, dass sie einen enormen Einfluss auf die individuelle Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung haben – sie sind somit auch ein Macht-Medium.
Oft entsteht der Eindruck, dass der digitale Wandel rasant, unveränderlich und vor allem unaufhaltsam voranschreitet. Wie in Zukunft das Leben und Arbeiten aussehen wird, hängt jedoch von der Gestaltung der Veränderungen ab. Ob sich mögliche Risiken bewahrheiten werden oder ob die Digitalisierung im Privaten sowie in Unternehmen einen durchweg positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben wird – das beeinflussen letztlich auch gesellschaftliche Entscheidungen.
Seit wann gibt es Digitalisierung eigentlich? Diese Frage lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Die Anfänge der Geschichte der Digitalisierung finden sich bereits im 19. Jahrhundert. Denn damals begannen die Menschen, mithilfe von festgelegten Codes Daten oder Befehle zu übermitteln – das sogenannte Morsen. Die Informationsübermittlung über Ton- und Lichtsignale diente später als Basis für Faxe und E-Mails.
Ein weiterer Meilenstein für die Digitalisierung war die Erfindung des Cromagraph DC 300 von Rudolf Hell im Jahr 1965. Dieser konnte analoge Dokumente und Fotografien in ein digitales Format umwandeln – somit war der erste Scanner geboren. Etwas später folgte die erste Software zur Texterkennung, die die Basis für die OCR-Technologie legte. Sie macht es noch heute möglich, gescannte Texte maschinell lesbar zu machen.
Wichtig für die Digitalisierung sind auch geeignete Speichermedien, die bereits in den 1960er Jahren existierten, aber noch nicht wirklich leistungsfähig waren. Erst im Laufe der 1970er Jahre wurden diese massentauglich – und dann war die Entwicklung rasant.
Wann genau das digitale Zeitalter begann – dazu gibt es verschiedene Stimmen, zum Beispiel:
Zunächst war die Digitalisierung von der Entwicklung neuer Informationstechnologien, Computernetze und Software geprägt. Diese schafften die Basis für die Automatisierung sowie Optimierung von Prozessen – und letztlich auch zur Modernisierung der Lebensweise. Im 21. Jahrhundert rückte die Weiterentwicklung dieser Technologie immer mehr in den Vordergrund und es entstanden zahlreiche neue Geschäftsmodelle.
Heute werden die Software-Lösungen immer flexibler und individueller. Somit bietet die Digitalisierung Unternehmen die Möglichkeit, schneller sowie flexibler auf Änderungen am Markt zu reagieren. Der Einsatz von Robotern und 3D-Druck macht es möglich, individuelle Produkte einfacher herzustellen und auf Änderungen schneller reagieren zu können. Künstliche Intelligenz kommt immer öfter zum Einsatz – zum Beispiel zur Überwachung von Maschinen. Dank der Digitalisierung sind immer mehr Daten sowie Dokumente miteinander vernetzt und stehen Mitarbeiter:innen eines Unternehmens zur Verfügung – und zwar unabhängig vom Standort und in Echtzeit. So können sich die Firmen besser vernetzen, ihre Ressourcen optimal nutzen und Engpässe vermeiden.
Im privaten Bereich hat die Digitalisierung vor allem auf das Kommunikationsverhalten einen Einfluss. Dieses hat sich deutlich beschleunigt: Menschen rund um den Erdball sind global vernetzt und können über Videos, Texte und Sprachaufnahmen am Leben der anderen teilhaben. Technologien wie die Sprachsteuerung erleichtern die Bedienung von Geräten und machen aus dem Zuhause ein Smart Home. Apps gibt es für nahezu jeden denkbaren Bereich und auch das Bezahlen mit dem Smartphone oder der Smartwatch ist möglich.
Diese Frage hat sich auch Bitkom – der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien – gestellt und zu diesem Thema Unternehmen verschiedener Größenordnungen befragt:
Aus dieser Befragung wird deutlich: Viele deutsche Unternehmen halten nach eigenen Angaben bei der Digitalisierung nicht Schritt. Vor allem kleinere Firmen sind der Meinung, den Anschluss an die digitale Transformation komplett verpasst zu haben. Es wird klar: Die Unternehmensgröße hat offensichtlich einen Einfluss auf den Digitalisierungsgrad. Bei den befragten Unternehmen bis 499 Mitarbeiter:innen stufen sich mehr als die Hälfte als Nachzügler im Bereich der Digitalisierung ein. Nur etwas mehr als ein Drittel sind der Meinung, Vorreiter zu sein. Anders sieht das hingegen bei Konzernen mit mehr als 2.000 Mitarbeiter:innen aus. Hier positionieren sich über 70 % als Vorreiter der digitalen Transformation. Und das spiegelt sich auch im Digitalisierungsindex wider, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt:
So haben größere Unternehmen einen Indexwert, der mehr als doppelt so hoch ist wie der von kleinen Betrieben.
Aus dieser Umfrage wird deutlich: Vor allem kleinere deutsche Unternehmen haben dringend Nachholbedarf, wenn Sie künftig der Digitalisierung nicht mehr hinterherhinken möchten.
Die Digitalisierung schreitet in Europa sowie weltweit voran und Deutschland steht im Ranking der EU an zwölfter Stelle, wie die Statistik zum Digitalisierungsgrad der EU-Länder gemäß dem Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) im Jahr 2020 von Statista zeigt:
Vorne liegen die skandinavischen Länder Finnland, Schweden und Dänemark. Schlusslicht des Ländervergleichs zur Digitalisierung sind Rumänien, Griechenland und Bulgarien. Mit 56 Punkten liegt Deutschland knapp über dem Durchschnitt der EU von 52,27 Punkten.
Fakt ist: Die Corona-Krise hat zu einem erheblichen Digitalisierungsschub geführt. In vielen Bereichen war es innerhalb von kurzer Zeit möglich, auf digitale Kommunikation bzw. die Nutzung digitaler Prozesse umzustellen. Vor allem in diesen Bereichen hat sich viel getan:
Homeoffice:
Zu Hause arbeiten – das ist zu Zeiten von Corona ein wichtiges Mittel, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und einzudämmen. Deshalb ermöglichen viele Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen das Arbeiten aus dem Homeoffice. Wie sich der Anteil der im Homeoffice arbeitenden Beschäftigten in Deutschland vor und während der Corona-Pandemie 2020 und 2021 entwickelt hat, zeigt diese Statistik von Statista:
Haben vor der Corona-Krise nur 4 % der Beschäftigten in Deutschland ausschließlich oder überwiegend im Homeoffice gearbeitet, so waren es im April 2020, während des ersten Lockdowns, 27 % – knapp ein Viertel der Befragten. Vor der Pandemie standen vor allem diese beiden Faktoren der Verbreitung des Homeoffice im Weg:
Laptops, virtuelle private Netzwerke (VPNs) und Software-Lösungen behoben die technischen Hindernisse schnell. Fehlende Erfahrungen sowie Kompetenzen, die Mitarbeiter:innen möglicherweise im Umgang mit Technologien hatten, haben diese oft nebenbei im Selbststudium erworben. Zudem haben viele Unternehmen auch in Bezug auf die Digitalisierung der Kommunikation und Arbeitsabläufe während der Corona-Krise dazugelernt und festgestellt, dass sich viel mehr Tätigkeiten im Homeoffice tätigen lassen als zunächst angenommen.
Online-Handel:
Baumärkte, Kaufhäuser und Geschäfte – während des Corona-Lockdowns blieben viele Läden geschlossen. Die Folge: der Online-Handel hat seit der Corona-Pandemie deutlich zugenommen. Das zeigen auch die Ergebnisse des HDE Online-Monitors 2021:
Im Jahr 2020 gab es einen enormen Wachstumsschub: Der Online-Handel hat einen Zuwachs von 14 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr erfahren. Für das Jahr 2021 wird nochmals ein Zuwachs erwartet. Dieser ist vor allem auf die Corona-Krise zurückzuführen. Viele Menschen bestellen ihre Waren online. Und daran hat sich natürlich auch der Handel angepasst. Immer mehr stationäre Geschäfte bieten ihre Waren auch online an – die Digitalisierung schreitet voran.
Bargeldlose Zahlung:
Eine möglichst kontaktlose Bezahlung hat vor allem durch die Corona-Krise immens an Bedeutung gewonnen. Egal ob mit Karte oder dem Smartphone bzw. der Smartwatch – immer öfter bezahlen Kund:innen ohne Bargeld und in immer mehr Geschäften ist dies mittlerweile möglich.
Nicht nur in Unternehmen schreitet im Zeitalter der Digitalisierung der digitale Wandel voran – er vollzieht sich auch in Schulen, Unis oder dem Gesundheitswesen. Doch wie ist hier der Stand? Vor allem die Digitalisierung der Bildung hat durch die Corona-Krise einen enormen Zuwachs erfahren. Unterricht, Vorlesungen, Seminare und Co. finden nicht mehr zwangsläufig als Präsenzveranstaltung statt, sondern werden online abgehalten bzw. aufgezeichnet.
Und auch im Bereich des Gesundheitswesens hat sich im Zuge der Corona-Krise so einiges getan: Die Forschungszusammenarbeit, Telemedizin oder die Corona-Warn-App – das sind nur wenige der vielen Innovationen, die die Pandemie hervorgebracht hat. Die Krise zeigt, wie wichtig der Datenaustausch der Forschung im Gesundheitswesen ist. Deshalb muss die Digitalisierung in diesem Bereich weiterhin dringend vorangetrieben werden.
Im Zuge der Digitalisierung vollziehen sich spannende Entwicklungen innerhalb von Unternehmen – und das in allen Arbeitsbereichen. Cloud-Anwendungen, Big Data, Internet oft Things, Industrie 4.0 und Co. verändern den Arbeitsalltag enorm. Einige der Neuerungen geschehen sehr schleichend. Andere passieren hingegen sprunghaft, sodass es zum Teil große Mühe bereitet, damit Schritt halten zu können. Aber eines haben alle gemeinsam: Im Zuge des Digitalisierungstrends laufen in Unternehmen riesige Datenberge auf – und diese gilt es, sinnvoll zu verarbeiten. Diese komplexe Aufgabe, die sich durch die Digitalisierung ergibt, wird auch in Zukunft für Unternehmen eine große Herausforderung sein. Denn die Datenbergen müssen:
Zwar ist das einerseits kompliziert und aufwändig – auf der anderen Seite sind diese Datenmengen aber auch enorm gewinnbringend für Unternehmen. Denn sie:
Um die Erwartungen der Kund:innen zu erfüllen und mit den Wettbewerber:innen Schritt zu halten, müssen sich Unternehmen stetig weiterentwickeln – vor allem in Bezug auf die Digitalisierung. Vom kleinen Betrieb über den Mittelstand bis hin zum großen Konzern – keiner wird in Zukunft um das Thema Digitalisierung herumkommen. Doch was genau bedeutet die digitale Transformation für Unternehmen? Wer denkt, dass er nur eine passende Software kaufen muss – und schon steigert sich die Produktivität wie von Zauberhand, der liegt falsch. Denn um dieses Ziel zu erreichen, ist weit mehr nötig. Im Zuge der digitalen Transformation sind nicht nur digitale Plattformen relevant, sondern auch die Art und Weise der Zusammenarbeit muss sich verändern. Dabei sind folgende Aspekte entscheidend:
In der Digitalisierung sehen viele Unternehmen noch immer eine Bedrohung. Viele fürchten eine radikale Umstellung gewohnter Strukturen und Abläufe. Sie vermuten, ihre Mitarbeiter:innen mit der riesigen Fülle an Software-Lösungen und Systemen zu überfordern. Doch wer sich auf dem Markt gegen Mitbewerber:innen durchsetzen und sich an der Spitze etablieren möchte, der kommt um die Digitalisierung nicht herum. Denn in einer Welt, die sich mitten im digitalen Wandel befindet, ist dieser Schritt unverzichtbar. Und je eher ein Unternehmen diesen Schritt geht, desto besser. Denn Digitalisierung ist ein enormer Wettbewerbsvorteil, den es im Zeitalter der Globalisierung zu nutzen gilt. Unternehmen, die die Chance der Digitalisierung nutzen und auf innovative Technologien setzen, können ihre Kund:innen mit folgenden Attributen überzeugen:
Und das zahlt sich auf Dauer aus. Wer also seine Kund:innen zufriedenstellen und dauerhaft an sich binden möchte, der darf den digitalen Wandel nicht verpassen. Vielmehr sollte er zu den Vorreitern zählen. Denn nur so kann sich ein Unternehmen nachhaltig gegen die Konkurrenz durchsetzen. Wer hingegen zweifelt und den Anschluss verpasst, der läuft Gefahr, sich nicht auf dem Markt behaupten zu können.
Die digitale Transformation verändert die gesamte Arbeitswelt – so viel steht fest. Denn immer mehr Prozesse werden digitalisiert. Und das hat letztlich Auswirkungen auf den Arbeitsplatz und ermöglicht neue Arbeitsmodelle. Die Arbeitswelt 4.0 ist geprägt von Schnelligkeit und Flexibilität. Dank modernster Technik und leistungsstarker Geräte gibt es mittlerweile Arbeitsmodelle, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären. Denn Digitalisierung schafft in Unternehmen die Basis für räumlich und zeitlich flexibles Arbeiten. Das Geschäftsleben spielt sich längst nicht mehr nur noch innerhalb der Firmengebäude ab. Im Gegenteil – viele Mitarbeiter:innen können nahezu überall arbeiten, egal ob zu Hause, am Flughafen, in der Bahn oder vor Ort bei Kund:innen. Smartphones, Tablets, Laptops und cloudbasierte Software machen es möglich
Smart Working bedeutet gleichzeitig auch den Abschied von traditionellen Denkmustern. In einer digitalen Arbeitswelt haben folgende Aspekte einen hohen Stellenwert:
Genau darauf zielt auch die New Worker-Bewegung ab: Vorgesetzte sollen nicht mehr als klassische Entscheider fungieren, sondern Führungskräfte mit Coaching-Charakter sein. Im Idealfall unterstützen sie ihre Mitarbeiter:innen dabei, entsprechend ihrer Fähigkeiten, Fertigkeiten und Tätigkeiten zu arbeiten. Vor allem Verantwortung übernehmen steht dabei im Fokus. Zudem ist die Frage nach dem Sinn der Arbeit in der New Worker-Bewegung ein zentraler Aspekt. Mitarbeiter:innen sollen wissen, warum und für wen sie Arbeiten erledigen – und zwar nicht für ihre Vorgesetzten, sondern für das Team. Im Idealfall sollten die Mitarbeiter:innen deshalb auch von gemeinsamen Projekterfolgen profitieren. Kontrolle ist hingegen nicht zielführend. Das bedeutet also unterm Strich, dass mehr Verantwortung, mehr Freiheiten und mehr Gewinnbeteiligung zu größtmöglichem Engagement führen sollen.
Im Zuge der Industrie 4.0 kamen viele zu dem Fazit, dass durch die Digitalisierung der Arbeitswelt Arbeitsplätze wegfallen könnten. Intelligente Maschinen übernehmen immer mehr Aufgaben und ersetzen in einigen Bereichen sogar den Menschen. Ja, die Digitalisierung birgt Gefahren, aber sie bietet auch Chancen. Denn schließlich entstehen mit ihr ebenfalls neue Arbeitsplätze und -möglichkeiten. Bildung und Weiterbildung sind deshalb der Schlüssel zum Erfolg. Denn Jobs werden nicht verschwinden, sondern sich verändern.
Das Reifegradmodell der Digitalisierung macht es möglich, anhand von 5 Phasen den Digitalisierungsgrad eines Unternehmens zu ermitteln. Welchen Reifegrad ein Unternehmen hat, ist abhängig davon, inwiefern es diesem gelingt, die reale Welt in virtuellen Datenmodellen abzubilden und im Anschluss datenbasierte Geschäftsmodelle einzuführen. Entscheidende Faktoren für den Grad der Digitalisierung in Unternehmen sind unter anderem:
Diese macht es möglich, Unternehmen entsprechend der digitalen Reife zu unterscheiden: Bei Stufe 0 ist ein Unternehmen gar nicht digitalisiert bei Stufe 4 hingegen ist es stark digitalisiert.
Digitalisierung first – Bedenken second? Die Digitalisierung bringt in Unternehmen zahlreiche Veränderungen mit sich – auf allen Ebenen. Und diese beinhalten Chancen, bergen aber auch Risiken. So fürchten viele den Verlust von Arbeitsplätzen durch die zunehmende Automatisierung, andere hoffen hingegen auf höhere Prozesseffizienz. Digitalisierung weckt also Ängste und löst zugleich Hoffnung bei den Mitarbeiter:innen aus. Die Frage ist, überwiegen die Vorteile der Digitalisierung oder die Nachteile? Und sind es wirklich Nachteile oder nur mögliche Probleme und Gefahren, die sich mit gezielter Steuerung nahezu eindämmen lassen?
Die Vorteile der Digitalisierung:
Was bringt die Digitalisierung für Unternehmen? Einfach ausgedrückt: eine immense Effizienzsteigerung. Am konkreten Beispiel bedeutet das, dass Einzelhändler:innen mit einem Geschäft früher nur wenige hundert bis tausend Kund:innen bedienen konnten. Haben diese heute einen Online-Shop, sind theoretische keine Grenzen gesetzt. Mit ihm lassen sich Interessent:innen auf der ganzen Welt erreichen – und das 24 Stunden am Tag, an 365 Tagen im Jahr. Weitere Vorteile sind:
Die Probleme und Gefahren der Digitalisierung:
Die Digitalisierung bietet neben vielen Chancen auch einige Hürden, die es zu meistern gilt. Eines der größten Probleme ist wohl das fehlende Fachwissen der Arbeitnehmer:innen. Der Nachholbedarf in deutschen Unternehmen ist groß und in Folge natürlich zeitintensiv sowie mit Kosten verbunden. Weitere mögliche Probleme, die es zu meistern gilt, sind:
Digitalisierung: Pro- und Contra auf einen Blick in dieser Tabelle nachlesen
Wer seine Geschäftsprozesse digitalisieren möchte, der hat auch einige Hürden zu meistern:
Doch was bedeutet das konkret? Unternehmen stellen sich heute die Frage: Wie passen ich mein Geschäftsmodell so an, dass es die Ansprüche von Morgen erfüllt? Denn nur, wenn das der Fall ist, können sich diese auf dem Markt etablieren. Die einfache Erweiterung eines bestehenden analogen Geschäftsmodells um eine digitale Komponente (zum Beispiel die Online-Bestellmöglichkeit bei einem stationären Händler) ist nur eine Vorstufe der Digitalisierung des Geschäftsmodells, es handelt sich jedoch noch nicht um ein digitales Geschäftsmodell. Ein solches lässt sich an folgenden Merkmalen erkennen:
Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten von digitalen Geschäftsmodellen, die sich jedoch aufgrund ihrer Vielfältigkeit nicht immer klar kategorisieren lassen. Die wichtigsten sind:
Um optimal auf die Digitalisierung vorbereitet zu sein, benötigen Unternehmen eine effektive Digitalisierungsstrategie.
Grundsätzlich sollte sich die Digitalstrategie auf sechs Kernthemen fokussieren:
Fest steht: Für die Digitalisierungsstrategie müssen Unternehmen eine Vielzahl komplexer Aspekte beachten. Aber wie genau gelingt ihre Ausarbeitung? Welche Prioritäten soll ein Unternehmen setzen? Und wie genau geht die Implementierung vonstatten? Wer folgende 5 Phasen durchläuft, der wird schnell an sein Ziel gelangen:
Damit die Digitalisierung in einem Unternehmen gelingt, müssen zunächst die Grundvoraussetzungen erfüllt sein, denn diese sind die Basis für alles Weitere. Was ist alles zu tun? Welche Technologien sind nötig? Wo sollten Unternehmen ansetzen? Vor allem diese 3 Grundvoraussetzungen sollten im Fokus stehen:
Sind diese Grundlagen innerhalb eines Unternehmens vorhanden, ist die Basis für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen geschaffen. Jetzt gilt es, bestimmte Maßnahmen zu fokussieren, damit die digitale Transformation mit Erfolg gekrönt ist, zum Beispiel:
Unzählige Tools, Programme und Anwendungen versprechen Unternehmen, die tägliche Arbeit zu erleichtern. Und feststeht – ohne solche Software-Lösungen kann die digitale Transformation nicht gelingen. Vor allem für die Verwaltung großer, komplexer Datenmengen sind sie unerlässlich. Zudem können sie Fehler wie zum Beispiel Datenverlust oder Redundanz auf ein Minimum reduzieren. Um Prozesse zu verbessern oder diese überhaupt erst digital abzubilden, muss sich ein Unternehmen die Frage stellen: Ist es sinnvoll, zusätzliche Software einzusetzen oder lohnt es sich eher, die bestehende Softwarestruktur zu erweitern?
Grundsätzlich ist es empfehlenswert ein Tool-Chaos zu vermeiden. Denn je mehr Plattformen es gibt, desto unklarer ist es für die Mitarbeiter:innen, wofür welches Tool zuständig ist.
Auch die Usability sollte bei der Auswahl der Software im Fokus stehen. Intuitive Bedienbarkeit ist hier das Schlagwort. Denn das beste Tool bringt nichts, wenn es kompliziert zu bedienen ist. Denn das behindert den Workflow.
Neben Funktionalität ist die Sicherheit der Software ein ausschlaggebendes Kriterium. Datenschutzbeauftragte und IT-Experten sollte ein Unternehmen von Anfang an mit ins Boot holen, um diese Aspekte beurteilen zu können.
Ob der digitale Wandel innerhalb eines Unternehmens erfolgreich abläuft oder nicht – das hängt zunächst vor allem von den Führungskräften ab. Denn diese haben eine Vorreiterrolle und müssen die Digitalisierungsstrategie des Unternehmens auch wirklich umsetzten können bzw. wollen. Das ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Digitalisierung. Dabei müssen sich die Führungskräfte bestimmten Herausforderungen stellen:
„Brauchen wir nicht, haben wir immer schon so gemacht.“ Dieser Satz fällt nicht selten. Vor allem ältere, langjährige Mitarbeiter:innen stehen oft innovativen Ideen kritisch gegenüber, die sich durch die Digitalisierung ergeben. Doch diese Aussage hat lange ausgedient. Denn Digitalisierung bedeutet auch, sich immer wieder neugierig auf neue Möglichkeiten einzulassen. Das erfordert Mut und natürlich das entsprechende Know-how. Und an dieser Stelle sind die Führungskräfte gefragt: Sie sollten ihren Mitarbeiter:innen ermutigen, Neues auszuprobieren, ihnen ihre Ängste nehmen und gemeinsam mit ihnen an Lösungen arbeiten. Nur so kann der digitale Wandel im Unternehmen gelingen.
Wichtig ist es dabei, die Mitarbeiter:innen Stück für Stück an die Digitalisierung heranzuführen und entsprechend ihrer Fähigkeiten, Kenntnisse und Bedarfe weiterzubilden. Sinnvoll sind regelmäßige, kurze Lernangebote von etwa zwei Stunden, um immer wieder neue Anreize und Impulse zu setzen. Das Feedback der Mitarbeiter:innen zu diesen Kursen sollten Unternehmen unbedingt einholen und adaptieren. Denn nur so können sie die Lernangebote weiterentwickeln und unter Umständen neu ausrichten.
Go digital! – Für KMU ist jetzt der ideale Zeitpunkt. Denn das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert in seinem Programm „Digital Jetzt“ die Digitalisierung des Mittelstands. Bis zu 50.000 Euro Digitalisierungsförderung gibt es vom Staat für die Digitalisierung in Unternehmen. Finanzielle Zuschüsse gibt es bei:
Beantragen können diese Förderung zur Digitalisierung mittelständische Unternehmen aus allen Bundesländern – egal ob Bayern, Hessen oder Brandenburg, und zwar:
Voraussetzung ist, dass die KMU ein entsprechendes Digitalisierungsvorhaben planen, beispielsweise die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter:innen oder die Investition in Soft- bzw. Hardware. Weitere Voraussetzungen sind:
Rund um die Digitalisierung gibt es noch viele weitere Überbrückungshilfen, Digitalisierungshilfen und Digitalisierungszuschüsse auf Länderebene – egal ob in Bayern, Baden-Württemberg oder Sachsen-Anhalt. Zum Beispiel MID-Digitalisierung – Mittelstand innovativ in NRW: Dieses Förderprogramm löste die Digitalisierungsgutscheine A und B in NRW ab. Mit dem Förderprogramm unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen KMU bei der Unternehmensberatung zur Umsetzung rund um das Digitalisieren von Projekten.
Nicht nur Förderungsprogramme sind wichtige Digitalisierungshilfen für Firmen. Auch Multi-Cloud-Tools und auf digitale Geschäftsmodelle spezialisierte Strategieberater können Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützen. Mögliche Lösungen und Anbieter finden Sie hier:
Hilfreiche Multi-Cloud-Tools:
Strategieberater: